Aufbau Ladesäulen-Infrastruktur

Beschlussvorschlag:
Die Gemeinde entwickelt einen Plan zum zeitnahen Aufbau einer Ladesäulen-Infrastruktur für Elektro- fahrzeuge. Die folgenden Ziele sollten dabei zugrunde gelegt werden:

1) Alle fünf Ortsteile erhalten an günstigen Stellen zunächst mindestens eine Ladesäule mit 3- phasigen Typ-2 Anschluss. Die Anschlussleistung sollte, soweit möglich, mind. 22kW pro Anschluss- punkt betragen. Pro Ladesäule sind zwei Typ-2 Anschlüsse vorzusehen.

2) Ein weiterer Ausbau in den nächsten Jahren ist vorzuplanen. Bei Neuanlagen von Parkplätzen ist in jedem Fall ein Stromanschluss vorzubereiten und möglichst gleich eine Lademöglichkeit vorzu- sehen.

3) Alle Ladestationen sollen über ein weit verbreitetes Autorisierungssystem zugänglich sein (La- dekarte, EC-Karte, Handyaktivierung, Kreditkarte).

4) Die Verwaltung legt entsprechende Standorte fest, prüft Fördermaßnahmen und nimmt Kon- takt zu entsprechenden Aufstellern und Betreibern auf. Hierbei sollten lokale Gewerbetreibende wie zum Beispiel Gastronomen, Firmen und Supermärkte eingebunden werden. Wir schlagen folgende Standorte zur Prüfung vor: Wehrweide Somborn, Hallenbad/Kopernikusschule, Birkenhain Bernbach, Zentrum Altenmittlau, Wohnmobilparkplatz Horbach, Kaufhausparkplatz Neuses

5) Der Betreiber der Säule in der Nähe des Rathauses ist aufzufordern, die Säule kurzfristig auf den oben genannten Stand aufzurüsten. Dies bedeutet einen Wechsel auf ein allgemein verfügbares Abrechnungssystem und die Aufrüstung auf dreiphasige Typ-2-Anschlüsse. Andernfalls ist die Säule durch eine zeitgemäße Lösung zu ergänzen.

Begründung:

Der Ausbau der Elektromobilität ist ein wichtiger Schritt zum Klimaschutz und reduziert die Emissio- nen von Abgasen und Lärm zu einem erheblichen Teil. Somit führen die alternativen Antriebe zu der dringend benötigten Entlastung der durch den Verkehr belasteten Bürger.

Die Verkaufszahlen von Elektromobilen steigen in den letzten Monaten stark an. Bereits jedes vier- zigste in Deutschland zugelassene Neufahrzeug (Dezember 2017) ist auf eine Lademöglichkeit ange- wiesen. Es ist kurzfristig mit einem steilen Anstieg der Verkaufszahlen zu rechnen.

Ein wichtiger Schritt zur weiteren Erhöhung der Akzeptanz ist der zügige Ausbau der Ladeinfrastruk- tur. Während Landkreise wie z. B. Aschaffenburg sehr große Fortschritte gemacht haben, ist die Infra- struktur in Freigericht und den umgrenzenden Gemeinden des Main-Kinzig-Kreises bisher ungenü- gend.

Freigericht hat sich beim Thema Ladesäule bereits früh engagiert und 2012 in Somborn eine Ladesta- tion in der Nähe des Rathauses installiert. Die Entwicklung ist seitdem aber weit fortgeschritten. Der damals gewählte Ladesäulenbetreiber ist in seiner Bedeutung stark zurückgefallen, die Ladesäule und das Abrechnungsmodell entsprechen nicht mehr den heutigen Anforderungen.

Vor der Nutzung der Säule sind die Beschaffung eines speziellen Schlüssels und der Abschluss eines Jahresvertrages erforderlich. Kurzfristiges Laden im Bedarfsfall ist nicht möglich. Zum Laden eines vierrädriges Fahrzeug ist mindestens eine Investition von 60€ notwendig, zusätzlich fällt ein Pfand von 50€ an. Die Ladesäule ist zudem nur mit einem einphasigen Anschluss ausgerüstet, der lange Lade- zeiten erforderlich macht. In der Folge hat sich diese Säule als untauglich erwiesen und wird nur mini- mal genutzt. Die Station stellt in erster Linie eine Werbefläche für einen lokalen Energieversorger dar, blockiert dabei aber Parkflächen. Hier ist dringend eine Anpassung an die aktuellen Gegebenheiten erforderlich.

Im Sinne eines schnellen Ausbaus der Elektromobilität und der dahingehenden Unterstützung durch die Gemeinde Freigericht bitten wir die Gemeindevertreter unserem Antrag zuzustimmen.

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