Burgruine Hüttelngesäß

Nutzungskonzept Hüttelngesäß: GRÜNE Freigericht fordern Aufklärung

Die MF Kastanienhof GmbH plant im Teufelsgrund in Freigericht Hüttelngesäß die Errichtung von sieben bis acht Einzelhäusern. Hinter der Gesellschaft steht der Investor Michael Fuchs (New York, USA), der gemeinsam mit seinem Partner und der RFR-Gruppe ein Immobilienvermögen von 16 Milliarden Dollar verwaltet. Zu den Objekten der Gruppe gehören zum Beispiel das Chrysler Building in New York oder das Westendgate in Frankfurt.

Die bisher veröffentlichten Unterlagen lassen viele Fragen unbeantwortet und enthalten auch krasse Widersprüche. So soll zum Beispiel der natürliche Lauf des Geiselbaches unangetastet bleiben, gleichzeitig spricht der Investor über eine Energieversorgung der Gebäude vornehmlich aus „Solarkraft und aus Wasserkraft aus dem Geiselbach“.

Die Gemeindevertreter*innen von Mömbris beschäftigen sich am 27.04.2021 auf die Anfrage von Bürgermeister Eitz bereits zum dritten Mal mit diesem Thema in öffentlichen Sitzungen, während die Bürger*innen und die Gemeindevertreter*innen in Freigericht noch nicht einmal andeutungsweise informiert wurden. In der März-Sitzung des Bau- und Umweltausschusses wurde die Unterstützung der Erschließung von Mömbriser Seite mit 0:11 Stimmen einstimmig abgelehnt. Auch eine Präsentation des Projektes durch einen Vertreter der MF Kastanienhof war nicht gewünscht.

Die GRÜNEN Freigericht begrüßen diesen Entschluss der Gemeindevertreter in Mömbris und sind bestürzt über das Vorgehen von Bürgermeister Eitz.

Erst durch die Offenlegung der Unterlagen durch die Marktgemeinde Mömbris im Rahmen der Bauausschusssitzung erfuhr die Öffentlichkeit von den Gesprächen zwischen Bürgermeister Eitz und Bauamtsleiter Dassinger mit den Investoren.

Es stellt sich die berechtigte Frage, warum die Gemeinde Freigericht und deren Einwohner dieses Projekt eines New Yorker Immobilieninvestors unterstützen sollten? Überall versucht man der Zersiedelung der Landschaft entgegenzuwirken, die Freigerichter Verwaltung jedoch unterstützt den Bau einer neuen Siedlung mitten im naturnahen Wald.

Die Bebauung dieses einmaligen Naherholungsgebiets ist in keiner Weise vermittelbar. Die notwendige Versiegelung der Baufläche nebst allgemeiner Nutzflächen wie Garagen, Zufahrten, Fußwege bedeuten einen massiven Eingriff in die Natur, von der erforderlichen Infrastruktur für Feuerwehr, Müllabfuhr etc. ganz abgesehen. Und glaubt man in Mömbris und Freigericht, dass Erholungssuchende, Wanderer oder Mountainbiker nach erfolgter Bebauung hier noch geduldet werden?

Vor 10 Jahren versuchte die Gemeinde Freigericht gegen den Willen ihrer Bürger ein ähnliches Projekt durchzusetzen. Gegen den Protest der Bürger wurde die Golfplatzerweiterung und die Bebauung am Hof Trages durchgewunken. Bis heute ist unbekannt, welche Kosten diese verheerende Entscheidung bei der Rückabwicklung verursacht hat. Es waren für den Rechtsstreit und die Zahlung von Ökopunkten sehr hohe Kosten von der Gemeinde Freigericht zu tragen.

Ist das Bauprojekt in Hüttelngesäß ein Déjà-vu in abgewandelter Form? Man darf sich nichts vormachen, hier handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um ein Luxusbauprojekt mit massivstem Eingriff in Natur und Ökologie zu Lasten von Umwelt und erholungssuchenden Menschen.

Viele offene Fragen, auf welche nicht nur die GRÜNEN Freigericht von Bürgermeister Eitz eine Antwort erwarten.

Die GRÜNEN Freigericht setzen sich ein für eine nachhaltige Klima- und Umweltpolitik, Biodiversität und eine sozial gerechte Gesellschaft.

Fotos: privat

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